Ergebnisse aus den Studien
Methodik
Das Aussprachetraining wird in Form von konzentrierten Hörphasen mit elektronisch modifizierten Hörmaterialien in den Sprachunterricht integriert bzw. durch zusätzliche Hörphasen außerhalb der Kurse ergänzt. Dazu werden auf e-Learning Plattformen (Web-CT, moodle) elektronische Datenbanken mit gefilterten Hörmaterialien zum Herunterladen für die Studierenden eingerichtet.
Das Aussprachetraining wird in Form von konzentrierten Hörphasen mit elektronisch modifizierten Hörmaterialien in den Sprachunterricht integriert bzw. durch zusätzliche Hörphasen außerhalb der Kurse ergänzt. Dazu werden auf e-Learning Plattformen (Web-CT, moodle) elektronische Datenbanken mit gefilterten Hörmaterialien zum Herunterladen für die Studierenden eingerichtet.
Datenerhebung und Auswertung
Datenerhebung
Die Datenerhebung erfolgte seit dem Studienjahr 2006/07 in Lehrveranstaltungen an der Karl-Franzens-Universität Graz (Englisch, Russisch, Französisch, Spanisch), an der University of Connecticut (Deutsch), und an der Technischen Universität Graz (teilweise mit Test- und Kontrollgruppen, teils in Form von Fallstudien).
Die Studierenden werden zu Beginn und nach Beendigung des Aussprachetrainings mittels digitaler Geräte aufgenommen (Lesen eines Textes oder Nachsprechen von Wörtern und Wortgruppen), um die Verbesserung in der Aussprache der Zielsprache akustisch messen zu können. Mittels der Sprach¬software Praat ist es möglich, die Formantenfrequenzwerte ausgewählter Vokale zu messen. Hierbei werden die anfänglichen und endgültigen Werte mit den Idealwerten von Muttersprachen¬sprecherInnen verglichen, um festzustellen, inwieweit sich die Formantenstruktur in der Aussprache der Probanden an jene der Zielsprache angeglichen hat, was exakte Rückschlüsse auf die Aussprache¬verbesserung zulässt.
Datenerhebung
Die Datenerhebung erfolgte seit dem Studienjahr 2006/07 in Lehrveranstaltungen an der Karl-Franzens-Universität Graz (Englisch, Russisch, Französisch, Spanisch), an der University of Connecticut (Deutsch), und an der Technischen Universität Graz (teilweise mit Test- und Kontrollgruppen, teils in Form von Fallstudien).
Die Studierenden werden zu Beginn und nach Beendigung des Aussprachetrainings mittels digitaler Geräte aufgenommen (Lesen eines Textes oder Nachsprechen von Wörtern und Wortgruppen), um die Verbesserung in der Aussprache der Zielsprache akustisch messen zu können. Mittels der Sprach¬software Praat ist es möglich, die Formantenfrequenzwerte ausgewählter Vokale zu messen. Hierbei werden die anfänglichen und endgültigen Werte mit den Idealwerten von Muttersprachen¬sprecherInnen verglichen, um festzustellen, inwieweit sich die Formantenstruktur in der Aussprache der Probanden an jene der Zielsprache angeglichen hat, was exakte Rückschlüsse auf die Aussprache¬verbesserung zulässt.
Evaluierung
Die Evaluierung der Methode erfolgte auf mehreren Ebenen:
Die Evaluierung der Methode erfolgte auf mehreren Ebenen:
- durch sprachsoftwareunterstützte Analyse von Sprachaufnahmen vor und nach dem Kurs
- durch Fragebögen der Studierenden zur Effizienz und Einschätzung der Methode
- durch Fragebögen der Lehrenden zur Effizienz und Einschätzung der Methode
- durch die Auswertung der Hörtagebücher der Studierenden
- durch Beurteilung der Leistungssteigerung der Studierenden durch Muttersprachen-sprecherInnen
AUSGEWÄHLTE ERGEBNISSE
1 Akustische Analysen der Ergebnisse des Aussprachetrainings
Ergebnissen aus dem Englisch-Unterricht
Die bisherigen Ergebnisse der Gruppenanalysen lassen einen merklichen Trend zur Aussprachever¬besserung der Testgruppen (gegenüber den Kontrollgruppen) erkennen. Die folgenden Diagramme der akustischen Analyse der Daten zu ausgewählten Vokalen aus dem Englischunterricht (Studienjahr 2009/2010) zeigen eine genauere Angleichung der Formantenstruktur (des ersten und zweiten Formanten, F1 und F2, als akustischen Erkennungsmerkmalen von Vokalen) der Testgruppe (rot) im Gegensatz zur Kontrollgruppe (orange) an jene der englischen MuttersprachensprecherInnen (blau). Diese Ergebnisse lassen auf eine eindeutig stärkere Verbesserung der englischen Aussprache bei den Probanden der Testgruppe schließen.
Ergebnissen aus dem Englisch-Unterricht
Die bisherigen Ergebnisse der Gruppenanalysen lassen einen merklichen Trend zur Aussprachever¬besserung der Testgruppen (gegenüber den Kontrollgruppen) erkennen. Die folgenden Diagramme der akustischen Analyse der Daten zu ausgewählten Vokalen aus dem Englischunterricht (Studienjahr 2009/2010) zeigen eine genauere Angleichung der Formantenstruktur (des ersten und zweiten Formanten, F1 und F2, als akustischen Erkennungsmerkmalen von Vokalen) der Testgruppe (rot) im Gegensatz zur Kontrollgruppe (orange) an jene der englischen MuttersprachensprecherInnen (blau). Diese Ergebnisse lassen auf eine eindeutig stärkere Verbesserung der englischen Aussprache bei den Probanden der Testgruppe schließen.
Diagramm 1a: Ergebnisse der FauvoT-Gruppe (Testgruppe)
Diagramm 1b: Ergebnisse der Kontroll-Gruppe
Ergebnissen aus dem Russisch-Unterricht
Eine ähnlich Verbesserung der Testgruppe gegenüber der Kontrollgruppe wurde im Russisch-Anfängerunterricht erkennbar:
Die folgende Abbildung zeigt die Unterschiede in der Aussprache identer Vokale zwischen der russischen Mustersprecherin des Tonmaterials und österreichischen Russisch-Studierenden am Beginn der Aussprache-Lehrveranstaltung (1. Aufnahme).
Eine ähnlich Verbesserung der Testgruppe gegenüber der Kontrollgruppe wurde im Russisch-Anfängerunterricht erkennbar:
Die folgende Abbildung zeigt die Unterschiede in der Aussprache identer Vokale zwischen der russischen Mustersprecherin des Tonmaterials und österreichischen Russisch-Studierenden am Beginn der Aussprache-Lehrveranstaltung (1. Aufnahme).
Diagramm 2a: Russisches Vokaltrapez (blau), Vokale der österr. Russisch-Studierenden (rot).
1. Aufnahme. v. r. n. l.: Mila, bufet, sof’ja, papa, etaž.
1. Aufnahme. v. r. n. l.: Mila, bufet, sof’ja, papa, etaž.
Auch hier war die Testgruppe nach Absolvierung eines zwei-wöchigen Intensivkurses besser in der Lage, eine Angleichung an die Formantenstruktur der MuttersprachensprecherInnen zu erzielen.
Diagramm 2b: Vokalräume der russischen Vokale, 2. Aufnahme: FauvoT-Gruppe (rot), Kontroll-Gruppe (grün), muttersprachliches Russisch (blau) anhand der Vokale in Mila, bufet, papa, etaž.
Eine detaillierte Auswertung der Daten siehe:
Eine detaillierte Auswertung der Daten siehe:
bericht_russisch.pdf | |
File Size: | 2413 kb |
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2 Evaluierung durch Studierende
Eine Evaluierung des Aussprachetrainings durch die Studierenden in den Fragebögen und Tagebüchern ergab durchwegs sehr positive Ergebnisse, vor allem zum Nutzen der Methode selbst, aber auch zur Verwendung von klassischer Musik als ‚konzentrations- und aufmerksamkeitssteigernde’ Einstimmung auf den Unterricht. Eine weitere für diese Methode zentrale Frage in Bezug auf die Erhöhung der Motivation („Finden Sie, dass diese Art des Sprachenlernens die Freude am Fremdsprachenlernen 1. erhöht, 2. verringert, oder 3. nicht beeinflusst?) wurde zu 75% positiv beantwortet.
Eine Evaluierung des Aussprachetrainings durch die Studierenden in den Fragebögen und Tagebüchern ergab durchwegs sehr positive Ergebnisse, vor allem zum Nutzen der Methode selbst, aber auch zur Verwendung von klassischer Musik als ‚konzentrations- und aufmerksamkeitssteigernde’ Einstimmung auf den Unterricht. Eine weitere für diese Methode zentrale Frage in Bezug auf die Erhöhung der Motivation („Finden Sie, dass diese Art des Sprachenlernens die Freude am Fremdsprachenlernen 1. erhöht, 2. verringert, oder 3. nicht beeinflusst?) wurde zu 75% positiv beantwortet.
Bewertung | Freude am Fremdsprachenlernen |
---|---|
Erhöht | 75% |
Verringert | 0% |
Keinen Einfluss hat | 25% |
Generell kann beobachtet werden, dass die Studierenden nach einem audiovokalen Training das Gefühl haben, genauer und besser zu hören und sich dadurch sicherer in der jeweiligen Fremdsprache fühlen. Dass dieses gesteigerte Sicherheitsgefühl auch zu einer vermehrten Sprechleistung in der Fremdsprache führt, wurde in einer weiteren Frage ebenfalls positiv beantwortet.
Bewertung | Sicherheit in der Fremdsprache |
---|---|
Sicherer | 83,3% |
Weniger sicher | 8,3% |
Kein Unterschied | 8,3% |
Bewertung | Vermehrte Sprechleistung |
Mehr | 25% |
Etwas mehr | 50% |
Kein Unterschied | 25% |
Eine eingehende Besprechung der Fragebögen s. Landsiedler/Pfandl-Buchegger/Insam (2011).
3 Evaluierung der Lautwahrnehmung
Die Verbesserung der Wahrnehmung von fremdsprachlichen Lauten zeigte ein Lautdiskriminierungstest für Englisch: Die Diskriminierungsfähigkeit der Studierenden war nach der Absolvierung des Trainings deutlich verbessert (72%) (siehe Pfandl-Buchegger & Insam, eingereicht).
Die Verbesserung der Wahrnehmung von fremdsprachlichen Lauten zeigte ein Lautdiskriminierungstest für Englisch: Die Diskriminierungsfähigkeit der Studierenden war nach der Absolvierung des Trainings deutlich verbessert (72%) (siehe Pfandl-Buchegger & Insam, eingereicht).
4 Native speaker- Evaluierung
Bewertungen der Ausspracheverbesserung durch Native Speaker wurden verwendet, um die Wirkung der sogenannten audio-vokalen Schleife (Sprechen mit elektronisch modifiziertem Feedback der eigenen Stimme) zu untersuchen. Es ergab sich eine eindeutige Verbesserung im Gesamteindruck, speziell im supra-segmentalen Bereich (Intonation und Rhythmus), außerdem wurde von den EvaluatorInnen zusätzlich vermerkt, dass die Studierenden beim Lesen mit der audio-vokalen Schleife fließender, genauer und besser verständlich klangen.
Im Überblick ergab sich folgende Bilanz:
Bewertungen der Ausspracheverbesserung durch Native Speaker wurden verwendet, um die Wirkung der sogenannten audio-vokalen Schleife (Sprechen mit elektronisch modifiziertem Feedback der eigenen Stimme) zu untersuchen. Es ergab sich eine eindeutige Verbesserung im Gesamteindruck, speziell im supra-segmentalen Bereich (Intonation und Rhythmus), außerdem wurde von den EvaluatorInnen zusätzlich vermerkt, dass die Studierenden beim Lesen mit der audio-vokalen Schleife fließender, genauer und besser verständlich klangen.
Im Überblick ergab sich folgende Bilanz:
Allgemeine Verbesserung insgesamt | 77,3% | |
Gesamteindruck | 68% | |
davon | merkbar | deutlich merkbar |
53% | 16% | |
Intonation | 56% | 14% |
Betonung und Sprachrythmus | 56% | 13% |
Konsonanten | 44% | 6% |
Vokale | 34% | 8% |
In einer ähnlichen Versuchsanordnung mit Russisch-Lernenden wurden ebenfalls Verbesserungen festgestellt (Diplomarbeit Auckenthaler 2010).
Eine laufende Studie (Insam) mit Englisch-Studierenden zeigt bisher ebenfalls signifikant höhere Ergebnisse für die Intonation bei der Testgruppe (61%) als bei der Kontrollgruppe (42%).
Eine laufende Studie (Insam) mit Englisch-Studierenden zeigt bisher ebenfalls signifikant höhere Ergebnisse für die Intonation bei der Testgruppe (61%) als bei der Kontrollgruppe (42%).
5 Feedback durch Lehrende
Lehrende, die an einem einwöchigen Training teilnahmen, bestätigten eine schnellere und genauere Wahrnehmung von Sprachlauten, die auch zu einem schnelleren Merken von fremdsprachlichem Vokabular beitrugen.
Genauere Ergebnisse siehe Link: Projektbericht 2008, sowie Pfandl (2008)
Link: Projektbericht 2008
Lehrende, die an einem einwöchigen Training teilnahmen, bestätigten eine schnellere und genauere Wahrnehmung von Sprachlauten, die auch zu einem schnelleren Merken von fremdsprachlichem Vokabular beitrugen.
Genauere Ergebnisse siehe Link: Projektbericht 2008, sowie Pfandl (2008)
Link: Projektbericht 2008